Anstelle von Hartz 4 Bürgergeld
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Nicht mehr arbeiten müssen ist der Traum vieler Menschen. Hierzu bedarf es einer finanziellen Absicherung, die lange Zeit durch Hartz 4 gegeben war, obwohl der niedrige Hartz 4 Satz in der Kritik stand. Nachdem aus Hartz 4 Bürgergeld wurde, hat sich die Lage ein wenig entspannt, aber angesichts der Inflation seit 2022 nicht allzu sehr. Mit Frugalismus und Selbstversorgung gelingt es allerdings, dass Sie nicht mehr arbeiten müssen.
Was ist Frugalismus?
Frugalismus bedeutet Genügsamkeit und Sparsamkeit. An anderer Stelle haben wir schon sehr genau die Methoden des Frugalismus erläutert. Diese verfocht unter anderem der US-amerikanische Philosoph Henry David Thoreau (1817 – 1862), der sich seinerseits auf antike griechische Vordenker berief. In der Neuzeit griff unter anderem der kanadische Blogger Peter Adenay (*1975) das Thema unter seinem Pseudonym „Mr. Money Mustache“ auf. Adenay war ursprünglich Softwareingenieur, doch mit 30 Jahren stieg er aus, um nicht mehr arbeiten zu müssen. Er bekennt sich seither zum Frugalismus, den er nicht allein mit Genügsamkeit gleichsetzt. Adenay stellte die Frage neu: Was ist Frugalismus? Seiner Meinung nach geht es auch um ein bewusstes, ökologisches und nachhaltiges Leben. Die finanzielle Freiheit ist nur ein Ziel von Frugalisten, ein anderes ist die Schonung der Umwelt und von Ressourcen. Dies gelingt durch überwiegende Selbstversorgung. Da sie nicht mehr arbeiten müssen, haben Frugalisten zudem endlich Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Mit dem System Hartz 4 versuchten das auch viele Menschen in Deutschland, doch ein klein wenig Geld ist zum Leben immer erforderlich. Der Hartz 4 Satz war aber so niedrig, dass damit trotz Selbstversorgung echte Not entstehen konnte. Zudem hatte die Einführung von Hartz 4 nicht das Ziel, dass die Betroffenen nicht mehr arbeiten müssen, im Gegenteil: Sie mussten sich permanent um Jobs bemühen, wenn sie keine Leistungskürzungen hinnehmen wollten. Nachdem aus Hartz 4 Bürgergeld wurde, greifen nicht mehr ganz so scharfe Sanktionen, vor allem nicht im ersten Jahr des Bezugs. Dennoch eignet sich auch diese Variante nur begrenzt für Frugalisten.
Anstelle von Hartz 4 Bürgergeld: Was bringt diese neue Unterstützung für Bedürftige?
Seit dem 1. Januar 2023 erhalten Menschen ohne Job anstelle von Hartz 4 Bürgergeld. Es wird normalerweise für die kommenden 12 Monate ab Antrag bewilligt, unter bestimmten Umständen aber nur für sechs Monate, wenn der Antragsteller selbstständig ist und/oder ein schwankendes Einkommen hat sowie bei zu hohen Kosten für Wohnung und Heizung. Der Regelsatz wurde leicht auf 502 Euro für eine einzelne erwachsene Person erhöht, das Jobcenter übernimmt auch die Kranken- und Pflegeversicherung. Es berät und versucht Jobs zu vermitteln, doch die Bezieher müssen auch umfangreiche Eigenaktivitäten nachweisen. Sie müssen
- sich regelmäßig selbstständig bewerben (~10 x pro Monat, Zahlen schwanken leicht je nach Region),
- Termine einhalten und sich auf alle Arbeitsangebote des Jobcenters bewerben,
- Qualifizierungsmaßnahmen wahrnehmen,
- alle Veränderungen der eigenen Situation dem Jobcenter mitteilen,
- alle geforderten Nachweise einreichen (auch zum Vermögen),
- alle Fristen einhalten (beispielsweise Einreichung des Attests im Krankheitsfall) sowie
- erreichbar sein.
Diese umfangreichen Anforderungen haben nichts damit zu tun, dass Menschen nicht mehr arbeiten müssen. Sie sind so fordernd wie ein Job, aber mit dem Bürgergeld sehr schlecht bezahlt.