Crowdinvesting: Selbst Kleinanleger nutzen attraktive Anlage in Projekte
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Für Kleinanleger stehen am Finanzmarkt oftmals nur standardisierte Anlageprodukte zur Verfügung. Dazu zählen beispielsweise Tages- und Festgelder, Spareinlagen, Investmentfonds und Anleihen. Etwas interessantere Anlageformen, wie zum Beispiel das Investment in Projekte, ist nicht selten entweder nur institutionellen oder vermögenden Privatanlegern vorenthalten. Das Blatt hat sich allerdings gerade für Kleinanleger mit Einführung des sogenannten Crowdinvesting zum Positiven gewendet. Worum es sich dabei handelt, wie Crowdinvesting funktioniert und was diese Form der Geldanlage auszeichnet, erfahren Sie in unserem Beitrag.
Crowdinvesting, Crowdfunding und Crowdlending
Die sogenannte Schwarmfinanzierung beinhaltet, dass Kapitalsuchende sich über eine Plattform an zahlreiche Anleger, meistens Privatkunden, wenden. Auf diese Weise ist es möglich, selbst größere Projekte zu finanzieren, ohne dabei die Kredite von Banken in Anspruch nehmen zu müssen. Mittlerweile wird in diesem Bereich zwischen drei etwas voneinander abweichenden Varianten unterschieden, nämlich:
- Crowdfunding
- Crowdlending
- Crowdinvesting
Die drei Versionen unterscheiden sich allerdings nur in Nuancen, vor allem darin, wenn der jeweilige Schwerpunkt liegt. Beim Crowdfunding ist es häufig so, dass gemeinnützige Projekte oder auch Umweltprojekte finanziert werden. Beim Crowdlending liegt der Schwerpunkt demgegenüber tatsächlich auf der Kreditaufnahme. Also steht der Projektinitiator im Vordergrund. Die dritte und für Anleger sicherlich mittlerweile attraktivste Variante ist das Crowdinvesting . Hier geht es darum, welche Rendite der Privatanleger mit seinem Geld erzielen kann.
Crowdinvesting: in was investieren Anleger eigentlich?
Wenn Sie das erste Mal vom Crowdinvesting hören, stellen Sie sich vermutlich die Frage, worin genau Sie eigentlich Ihr Kapital investieren. Allgemein handelt es sich um Projekte, die nach Kapitalgebern suchen. Diese Projekte stammen oft aus den unterschiedlichsten Bereichen und werden auf der Crowdinvesting Plattform vorgestellt. Daher ist es wichtig, dass Sie sich die einzelnen Projekte genau anschauen. Nur dann wissen Sie, in welche Art von Projekt Ihr Kapital später fließt.
Insgesamt fünf Projektarten und Investitionsziele sind es, die beim Crowdinvesting mittlerweile dominieren. Es handelt sich dabei um die folgenden Varianten:
- Immobilien
- Erneuerbare Energien
- Private Equity
- StartUps
- Mittelständische Unternehmen
Sie können also mittels Crowdinvesting zum Beispiel in spezielle Immobilienprojekte investieren, wie zum Beispiel in den Bau eines Wohnparks. Ebenfalls häufig wird Crowdinvesting gerne von StartUps und mittelständischen Unternehmen genutzt, die Kapital für Investitionen oder bestimmte Vorhaben benötigen. Ein großes Thema sind auch die erneuerbare Energien. Dort investieren Sie zum Beispiel in den Bau und Betrieb von Windkraft- oder Wasserkraftanlagen.
Die Crowdinvesting Plattform als elementare Grundlage
Falls Sie Crowdinvesting als Anlageform nutzen möchten, benötigen Sie dazu eins: eine Crowdinvesting Plattform. Es handelt sich dabei um ein spezielles Angebot, welches Sie über eine Internetseite erreichen. Auf einer solchen Plattform müssen Sie sich im ersten Schritt lediglich kostenfrei und unverbindlich registrieren. Nach Abschluss der Anmeldung erhalten Sie vollen Zugriff auf die Plattform. Das bedeutet, dass Sie sich die einzelnen Projekte mit den jeweiligen Details in Ruhe betrachten können. Zu jedem Projekt gibt es bestimmte Angaben, damit Sie eine fundierte Entscheidung treffen können, ob und wie viel Kapital Sie investieren möchten.
Abhängig von der jeweiligen Plattform erhalten Sie als Anleger zum Beispiel die folgenden Zahlen und Daten:
- Mindestanlagesumme
- Laufzeit
- Ziel des Projektes
- Rendite (Ertrag)
Meistens besteht die Rendite aus einer festen Verzinsung. Bei manchen Projekten wird stattdessen allerdings auch eine Gewinnbeteiligung angeboten. Hier sollten Sie wieder flexibel und vor allem individuell entscheiden, welche Ertragsform für Sie eine passende Wahl sein kann.
Nachdem Sie sich die Angebote auf der Crowdinvesting Plattform in Ruhe betrachtet haben, können Sie sich für die Investitionen in einzelne Projekte entscheiden. Ohnehin ist es ratsam, an der Stelle eine Diversifikation Ihres Kapitals vorzunehmen. Sie investieren also beispielsweise nicht nur in eins, sondern zum Beispiel in zehn unterschiedliche Projekte. Dies ist möglich, weil die Mindestanlagesumme meistens relativ gering ist. Exakt aus diesem Grund ist das Crowdinvesting selbst für Kleinanleger bestens geeignet. Die Mindesteinlage muss nämlich meistens nur 100 bis 500 Euro betragen.
Welche Risiken gibt es beim Crowdinvesting?
Das Crowdinvesting ist definitiv eine interessante Anlagemöglichkeit, nicht nur für Kleinanleger. Dennoch gibt es auch Nachteile bzw. Risiken zu beachten. Immerhin investieren Sie Ihr Kapital in ein einzelnes Projekt und gehen damit im schlimmsten Fall sogar das Risiko eines Totalverlustes ein. Allerdings haben Sie durch die bereits angesprochene Möglichkeit der Diversifikation die Chance, das gesamte Risiko zu reduzieren. Trotzdem sollten Sie im Hinterkopf behalten, dass Sie Ihr Kapital mittels Crowdinvesting natürlich nicht sehr sicher anlegen, wie es zum Beispiel beim Tages- oder Festgeld der Fall wäre. Dafür haben Sie jedoch die Chance auf überdurchschnittliche Renditen. Diese belaufen sich je nach Projekt nicht selten zwischen vier bis acht Prozent im Jahr.
Mittels Crowdinvesting investieren: wie ist der praktische Ablauf?
An dieser Stelle haben wir Ihnen bereits einige Informationen zur Anlageform Crowdinvesting gegeben. Jetzt möchten wir noch einmal im Überblick darstellen, wie Sie im Detail vorgehen müssen, wenn Sie mittels Crowdinvesting in interessante Projekte investieren wollen. Dazu können Sie sich gerne an die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung halten:
- Crowdinvesting-Plattformen vergleichen
- Anmeldung auf einer Plattform
- Projekte mit den entsprechenden Details selektierten
- Kapital in einzelne Projekte investieren, im Idealfall in mehrere Projekte (diversifizieren)
- Anlagebetrag überweisen
- Erträge vereinnahmen
- Rückzahlung Ihres Kapitals
Wichtig zu wissen ist, dass es bei manchen Plattform eine Art Sicherungspool gibt. Daraus erhalten Anleger zumindest einen kleineren Teil ihres investierten Betrages zurück, falls es bei einem Projekt einen Totalausfall bezüglich der Rückzahlung der Anlagesumme geben sollte. Darin spiegelt sich natürlich auch wider, dass die Anlage mittels Crowdinvesting keineswegs ein risikoarmes Investment darstellt. Trotzdem überwiegen die Vorteile, denn mittels Crowdinvesting haben selbst Anleger mit kleineren Vermögen die Möglichkeit, sich interessante Projekte auszusuchen und dort Geld zu investieren. Zudem ist das Investment flexibel, dann Sie können jederzeit neue Projekte wählen und Geld anlegen.
Crowdinvesting auch als Vermögensaufbau?
Insbesondere aufgrund der geringen Mindestanlagesumme von oftmals nur 100 oder 250 Euro kann Crowdinvesting sogar zum Vermögensaufbau genutzt werden. Nachdem Sie sich auf einer oder mehreren Plattformen angemeldet haben, könnten Sie zum Beispiel für monatlich 200 Euro jeweils in ein neues und spannendes Projekt Kapital fließen lassen. Dabei handelt es sich definitiv um einen etwas anderen Vermögensaufbau, der jedoch zumindest die Chance auf gute Renditen beinhaltet. Das Crowdinvesting sollte allerdings nicht die einzige Anlageform bleiben, sondern ist ideal zur Portfoliobeimischung geeignet.